Freitag, 27. Februar 2009

Mehr als 200 Telekom-Mitarbeiter streikten in Halle



Begleitend zur möglicherweise entscheidenden 4. Runde der Tarifverhandlungen für die 83.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Telekom und den T-Servicegesellschaften weitete ver.di die Warnstreiks heute noch einmal massiv aus. Allein in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind derzeit deutlich über 2.000 Telekom-Mitarbeiter und Auszubildende in 26 Städten ganztägig im Streik.

Dem ersten ganztägigen Warnstreik waren in den letzten beiden Wochen bereits mehrere stundenweise Arbeitsniederlegungen voraus gegangen. „Die Streikbereitschaft ist hoch und wächst mit jedem Tag“, so die Einschätzung von Achim Fischer, ver.di-Fachbereichsleiter Telekommunikation. „Die Arbeitgeber der Telekom tun gut daran, die Stimmung der Leute aufmerksam im Blick zu haben. Wir sind in der Lage, die Streiks auch noch auszuweiten, wenn es nötig wird.“

In H
alle konnte ver.di mehr als 200 KollegInnen aktivieren, für ein faires Angebot auf die Straße zu gehen. Vom Treff am Charlottencenter zog der Demonstrationszug zum Haus des Lehrers um auf die Forderungen aufmerksam zu machen. Dort fand eine kurze Kundgebung statt! Es redeten Lothar Phillip (Bezirksgeschäftsführer Sachsen-Anhalt-Süd) und Klaus-Dieter Hanas (ver.di Landesbezirksvorsitzender Fachbereich 9).

Der OV Halle konnte 11 Beitritte in ver.di registrieren! Super!
Bericht beim halleforum

Tarifinfo 14

Fotos: Steffen Krause

Donnerstag, 26. Februar 2009

Tarifverträge werden verhandelt nicht diktiert!

Anstatt im Vorfeld dieser entscheidenden Verhandlungsrunde nach "echten Lösungen" zu suchen, werden Nebelkerzen wie Erfolgs- und Aktienbeteiligungsmodelle geworfen und leere Worthülsen verbreitet. Deshalb zwei klare Aussagen. Erstens: Mit Worthülsen werden sich weder die Beschäftigten noch ver.di "abspeisen" lassen. Zweitens: Tarifverträge werden verhandelt, nicht diktiert.

LEERE HÄNDE FÜR BESCHÄFTIGTE - VOLLE TASCHEN FÜR T-AKTIONÄRE?
SO WIRD DAS NIX!


In der letzten Verhandlungsrunde gaben die Arbeitgeber zum Besten, dass sie ver.di zwar eine "offene", aber "keine gefüllte Hand" hinhalten. Parallel dazu propagiert die Telekom: "der Vorstand fühlt sich auch weiterhin einer Politik der Zahlung attraktiver Dividenden verpflichtet." Die Arbeitgeber vertreten offensichtlich den Irrglauben, den Aktionären die "Taschen" weiter füllen und zeitgleich den Beschäftigten - die den Unternehmenserfolg erst möglich gemacht haben - Lohnzurückhaltung predigen zu können.

Die Beschäftigten haben eine klare Erwartungshaltung an die entscheidende Verhandlungsrunde. Die Arbeitgeber sind am Zug, Ihren Elfenbeinturm zu verlassen und auf die Beschäftigten "mit gefüllten Händen" zuzugehen! Von ver.di noch eine klare Botschaft: Bei den Beschäftigten ist kein Raum für weitere Reallohnverluste - deshalb gehört ein neues abschlussfähiges Angebot auf den Tisch!!!

JETZT GILT: Letzte Verhandlungsrunde nutzen - Druck erhöhen!

Dienstag, 24. Februar 2009

Jetzt dubiose „Aktien- oder Erfolgsbeteiligungsmodelle“ statt Entgelterhöhung?

Im Vorfeld der 4. Verhandlungsrunde der Tarifrunde 2009 für die DTAG und T-Servicegesellschaften versuchen die Arbeitgeber den Beschäftigten jetzt Aktien- und Erfolgsbeteiligungsmodelle „schmackhaft“ zu machen. Vorsicht: Manchmal sollte man besser „einen Blick in die Küche werfen“, bevor man sich fürs Probieren entscheidet. mehr

Freitag, 20. Februar 2009

Neues Angebot ist überfällig


Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom und den drei T-Servicegesellschaften hat die Vereinte Dienstleistungsgewerk-schaft (ver.di) den Arbeitgeber aufgefordert, seine bisherige Verhandlungsposition zu überdenken. „Wenn wir in der kommenden Runde kein neues Angebot vorgelegt bekommen, wird die Große Tarifkommission über das Scheitern der Verhandlungen entscheiden“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder.

Am Mittwoch hab
en noch einmal bundesweit mehr als 4.500 Telekom-Beschäftigte die Arbeit befristet niedergelegt. Seit Beginn der Warnstreiks haben sich damit knapp 20.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an Aktionen und Arbeitsniederlegungen beteiligt. „Die Streikbereitschaft ist außerordentlich groß und nimmt mit jedem Tag zu“, betonte Schröder in einer ersten Zwischenbilanz.

Die Verhandlungen sollen am 26./27. Februar 2009 in der Nähe von Bonn fortgesetzt werden. Am Tag darauf werde die Große Tarifkommission den Verhandlungsstand bewerten und über weitere Maßnahmen entscheiden, hieß es. ver.di fordert für die 83.000 betroffenen Beschäftigten eine Anhebung der Gehälter um 8,5 Prozent, mindestens aber 220 Euro mehr monatlich. Gleichzeitig sollen die Vergütungen für Auszubildende überproportional angehoben werden.




Foto:© Steffen Krause

Montag, 16. Februar 2009

UPDATE: Warnstreik in Halle


Ca. 200 Telekom-Beschäftigte haben sich heute zwischen 11:00 und 13:00 Uhr an einem 2-stündigen Warnstreik beteiligt und sich vor dem Telekomgebäude in Halle auf der Silberhöhe versammelt.
Achim Fischer, Landesbezirksfachbereichsleiter für die Telekommunikationsbranche bei ver.di, forderte während der Streikkundgebung die Arbeitgeber auf, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen: „Das aktuelle Angebot ist eine Mogelpackung."

Von den angebotenen 3,0% für 2009 und 2,5% für 2010 bleiben wegen Gegenrechnungen der Arbeitgeber real nur 0,83% bzw. 0,33% übrig.“ Im November 2006 gab es die letzte Lohnsteigerung bei der Telekom. Angesichts der Inflationsrate (2007 bis 2008 ca. 5,1%) bedeutet das für die Telekommitarbeiter immer noch einen satten Reallohnverlust. Deshalb fordert ver.di weiterhin ein Einkommensplus von 8,5%, mindestens jedoch 220€, für 12 Monate.

Lothar Phillip, Bezirksgeschäftsführer vom ver.di-Bezirk Halle, überbrachte Solidaritätsgrüße von den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die ebenfalls in einer Tarifauseinandersetzung stecken.
Steffen Krause, Vorsitzender des verdi-Fachbereichs-Ortsvereins Halle, bedankte sich für die rege Teilnahme an dem heutigen Warnstreik und kündigte weitere Streikmaßnahmen an, sollten die Arbeitgeber bis zur kommenden Verhandlungsrunde am 26. Und 27. Februar nicht nachbessern.

Foto:© Steffen Krause
Tarifinfo Nr.7
Tarifinfo Nr.8


Donnerstag, 12. Februar 2009

Infos aus der Dritten Verhandlungsrunde

ver.di hat sich offiziell zum „Arbeitgeberangebot“ geäussert: „Arbeitgeberangebot“ = VÖLLIG UNZUREICHEND - EINE ZUMUTUNG!
ver.di bezog auch detaillierte Gegenpositionen zu den von den Arbeitgebern in der zweiten Verhandlungsrunde vorgelegten Thesen/Daten und Analysen.

ver.di machte u.a. deutlich: Die Argumente der Arbeitgeber mit denen sie eine „maßvolle Lohnrunde“ begründeten, sind nicht haltbar. Die Finanzkrise darf nicht als Instrument für Lohndumping missbraucht werden. Die Beschäftigten brauchen echte Kaufkraftzuwächse anstatt Mogelpackungen. In allen T-Servicegesellschaften hat es erhebliche Produktivitätssprünge gegeben und die Finanzergebnisse liegen über Plan - die Beschäftigten erwarten Ihren fairen Anteil daran.

Die Arbeitgeber blieben unbeweglich und provozierten stattdessen mit Aussagen, wie z. B., dass noch „Sparziele“ der Unternehmen aus der T-Serviceeinigung offen seien.

So geht es nicht weiter. Jetzt gilt: Weg mit der Mogelpackung, Her mit einem fairen Angebot - Druck machen!
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Mittwoch, 11. Februar 2009

Kommentar des OV-Vorstandes

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist soweit, die im Jahr 2007 als Chance angekündigte Lohnrunde ist angelaufen.
Derzeit ist in den Medien nicht viel zur Lohnrunde bei der Telekom zu hören. Die Telekom feiert per Pressemitteilung die Einstellung von Personal in Zeiten der Finanzkrise und rühmt sich, den Beschäftigten ein gutes Angebot unterbreitet zu haben.
ver.di hat dieses erste Angebot aus der 2. Verhandlungsrunde in seiner Tarifinfo Nr. 4 bewertet. (siehe unten)
So entspricht das Angebot der Telekom bei Berücksichtigung des Wegfalls der Ausgleichzulage von jeweils 2,17% 2009 und 2010 einer Lohnerhöhung von

zum 01.01.2009 = 0,83%
zum 01.01.2010 = 0,33%


Sollte es in der Verhandlungsrunde am 10. und 11. Februar keine Bewegung des Arbeitgebers geben, sind verdi – Aktionen sehr wahrscheinlich. Wir können nur dringend dazu raten, sich diesen Aktionen anzuschließen. Der Arbeitgeber hat uns im Jahr 2007 über den Weg des Betriebsübergangs direkt in unser Portemonnaies gegriffen, durch unseren wochenlangen Streik konnten wir schlimmeres verhindern.

Nun gilt es, unseren berechtigten Forderungen Nachdruck zu verleihen. Es bleibt dabei, Tarifauseinandersetzungen sind Machtfragen. Und diese Macht müssen wir bei Streikaufruf auf die Straße bringen. Verzicht ist nicht nach Art des Hauses. Der Deutschen Telekom geht es alles andere als schlecht, nach Aussagen von Vertretern der Arbeitgeberseite ist der Dampfer Telekom auf Kurs. Ihr wisst es am besten, den Dampfer Telekom habt ihr selbst auf Kurs gebracht und nach vorn bewegt. Und mal ehrlich - unsere finanziellen Verpflichtungen werden nicht kleiner, das Leben wird permanent teurer und niemand hat Geld zu verschenken.

Beteiligt euch an den Aktionen eurer Gewerkschaft – wer noch nicht Mitglied ist, sollte sich spätestens jetzt in unsere Reihen einfügen. Zukunft und Stärke durch Solidarität.

Euer Vorstand des Ortsvereins Halle

Mitglied sein – Mitglied werden – gemeinsam für unsere Ziele kämpfen

Dienstag, 10. Februar 2009

Wer im Glashaus sitzt...

In einem Argumentationspapier mit dem die Führungskräfte aufgefordert werden die Beschäftigten zu „informieren“, fordert die Telekom gegenüber ver.di „Redlichkeit, Vertragstreue und Fairness“ bei der Tarifrunde 2009 ein. – Für ver.di ein Anlass, die Telekom Position zu hinterfragen. mehr

Dienstag, 3. Februar 2009

Telekom: 100.000 Beschäftigte überprüft

Nach Recherchen der "FRANKFURTER RUNDSCHAU" überprüfte die Telekom im Frühjahr 2006 die Bankdaten von mehr als 100.000 Mitarbeitern. Ein Unternehmenssprecher bestätigte auf FR-Anfrage, dass die Überwachung der Mitarbeiter der Bonner Zentrale sowie der T-Home-Sparte "gut über 100.000" Personen umfasst habe.

Auf Anraten von Wirtschaftsprüfern seien die Lohn- und Gehaltskonten der Mitarbeiter mit den Bankverbindungen der Lieferanten abgeglichen worden. Fremdfirmen seien nicht mit der Überwachung beauftragt worden. (kompletter Artikel hier)

Außerdem: Bericht des "Stern"