"Das Arbeitgeberkonzept ist geknackt worden, Härten und Unzumutbarkeiten für die Beschäftigten wurden deutlich reduziert“, das ist nach Einschätzung des ver.di-Landesfachbereichsleiters Telekommunikation Achim Fischer die positive Seite der nächtlichen Einigung über das Call-Center-Standortkonzept der Telekom.
Verantwortung beim Arbeitgeber
Trotzdem bleibe aber jede Standortschließung für die betroffenen Beschäftigten und die Regionen ein schwerer Schlag. In Mitteldeutschland trifft es Gera besonders hart. Das letzte hier noch verbliebene Call-Center der Telekom schließt im zweiten Halbjahr 2009. Die 210 Beschäftigten erhalten Arbeitsplatzangebote im neuen Verbundstandort Schkeuditz, in einzelnen Fällen auch in den anderen noch bestehenden Call-Centern in Thüringen und Sachsen.
„Gera ist mit der Schließung doppelt gebeutelt, denn auch das VCS-Call-Center ist bereits verkauft worden. Der Rückzug der Telekom aus der Region Ostthüringen ist und bleibt ein Skandal“, bekräftigte Fischer noch einmal die grundsätzliche Kritik er Gewerkschaft an der Zentralisierungsstrategie des Konzerns.
Hallenser müssen nicht nach Magdeburg
Eine Verbesserung gegenüber den ursprünglichen Schließungsplänen konnte für die Beschäftigten der Standorte in Halle und Leipzig erreicht werden. Hier wird es eine Verbundlösung mit Sitz in Schkeuditz und damit erheblich reduzierten Fahrtzeiten geben. Der Standort Dresden bleibt genauso erhalten wie die Standorte in Erfurt, Magdeburg und Chemnitz.

Dank an Unterstützer
„Wir sind nicht zufrieden, denn jede Schließung ist eine zu viel“, resümiert Fischer über die letzten anstrengenden Tage, die auch er in der Einigungskommission gesessen hat. „Aber wir haben Schließungen verhindert und mit Verbundlösungen Härten abgemildert. Das ist ein Erfolg, der ohne die vielen Aktionen, Mahnwachen und Demonstrationen der letzten Wochen nicht möglich gewesen wäre.“
Vielleicht ist das Ergebnis für einige auch ein Anstoß über das eigene Engagement nachzudenken...
Der Vorstand des ver.di Ortsvereins bedankt sich bei allen Unterstützern!