
Am 27./28. Januar sind die Verhandlungen zur Tarifrunde 2009 für die DTAG und T-Servicegesellschaften fortgesetzt worden. ver.di hatte in der Auftaktrunde am 14. Januar die ver.di Forderungen offiziell eingebracht und ausführlich begründet.
Die arbeitgeberseitige „Zumutung“Kurz vor Ende der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber das folgende erste „Angebot“ in die Verhandlungen eingebracht:
Entgelt:
• 3 % ab 1.1.2009 - 31.12.2009
• weitere 2,5% ab 1.1.2010 - 31.12.2010 (vorzeitige Kündigungsmöglichkeit zum 31.3.2010, wenn die Inflation in 2009 >1,5%)
Auszubildende:
• Azb Vergütung gleiche % Erhöhung wie o.a.
• Erhöhung der Unterhaltsbeihilfe um 30€
Kündigungsverzicht:
•Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei der DTAG um 1 Jahr, auf den 31.12.2010
•Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei den T- Servicegesellschaften um 1 Jahr, auf den 31.12.2013
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Tatsächliche Entgelterhöhung 2009: 0,83%
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Tatsächliche Entgelterhöhung 2010: 0,33%
Mit zahlreichen Folien versuchte die Arbeitgeberseite im Verlauf der zweiten Verhandlungs-runde u.a. die schwierige, wirtschaftliche Konzern- und Unternehmenssituation darzustellen. Dabei wurden arbeitgeberseitig folgende Thesen hervorgehoben:
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Lohnerhöhungen würden zu einseitigen Belastungen der Telekom und weiteren Kostennachteilen (im Vergleich zu Wettbewerbern) führen.
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Die Lohnerhöhungen würden zu keiner wirksamen „Nachfrageerhöhung“ zugunsten der Telekom führen.
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Aktionäre würden gegenüber den Mitarbeitern (trotz Dividendenerhöhungen) nicht bevorzugt.
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Die Betriebsergebnisse der T-Servicegesellschaften seien alle negativ (alle Gesellschaften stehen in tief roten Zahlen).
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Die wirtschaftliche Lage der Telekom erfordere in dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld eine maßvolle Lohnrunde 2009.
ver.di stellt dazu fest:
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zu 1.:Die Benchmarkbetrachtungen der Telekom und deren Glaubwürdigkeit, sind ver.di und den Beschäftigten noch aus 2007 bekannt. Sie werden durch ständige Wie-derholungen nicht richtiger!
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zu 2.:Auch für die Telekom gilt: Jede Lohnerhöhung über der Inflationsrate führt zu einer Nachfrageerhöhung!
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zu 3.: Die Dividenden wurden 2007 um 16% und 2008 noch mal um 8,34% erhöht. Die Löhne der Beschäftigten sind in 2007/2008 nicht erhöht worden. Real sind sie u.a. durch Inflation gesunken.
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zu 4.: Die negativen Betriebsergebnisse sind durch konzerninterne Verrechnungspreise künstlich erzeugt. Die Telekom ignoriert dabei, dass in allen T-Servicegesellschaften seit Gründung ein deutlich über Plan liegendes Ergebnis durch die Beschäftigten erarbeitet wurde.
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Zu 5.: Die Beschäftigten haben alleine in 2007 und 2008 einen Reallohnverlust von ca. 5,1% hinnehmen müssen – alleine deshalb ist die ver.di Forderung in Höhe von 8,5% maßvoll und angemessen.