Donnerstag, 29. Januar 2009

2. Verhandlungsrunde DTAG & T-Service: „Zumutung“ statt faires „Angebot“


Am 27./28. Januar sind die Verhandlungen zur Tarifrunde 2009 für die DTAG und T-Servicegesellschaften fortgesetzt worden. ver.di hatte in der Auftaktrunde am 14. Januar die ver.di Forderungen offiziell eingebracht und ausführlich begründet.

Die arbeitgeberseitige „Zumutung“
Kurz vor Ende der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber das folgende erste „Angebot“ in die Verhandlungen eingebracht:
Entgelt:
• 3 % ab 1.1.2009 - 31.12.2009
• weitere 2,5% ab 1.1.2010 - 31.12.2010 (vorzeitige Kündigungsmöglichkeit zum 31.3.2010, wenn die Inflation in 2009 >1,5%)

Auszubildende:
• Azb Vergütung gleiche % Erhöhung wie o.a.
• Erhöhung der Unterhaltsbeihilfe um 30€

Kündigungsverzicht:
•Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei der DTAG um 1 Jahr, auf den 31.12.2010
•Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei den T- Servicegesellschaften um 1 Jahr, auf den 31.12.2013

Das Arbeitgeberangebot bedeutet, für die Entgelte der Beschäftigten in den T-Servicegesellschaften (bei Berücksichtigung des Wegfalls der Ausgleichszulage von jeweils 2,17% zum 1.1.2009 und 1.1.2010):
  • Tatsächliche Entgelterhöhung 2009: 0,83%

  • Tatsächliche Entgelterhöhung 2010: 0,33%

„Prinzip schlechte Zeiten“

Mit zahlreichen Folien versuchte die Arbeitgeberseite im Verlauf der zweiten Verhandlungs-runde u.a. die schwierige, wirtschaftliche Konzern- und Unternehmenssituation darzustellen. Dabei wurden arbeitgeberseitig folgende Thesen hervorgehoben:

  1. Lohnerhöhungen würden zu einseitigen Belastungen der Telekom und weiteren Kostennachteilen (im Vergleich zu Wettbewerbern) führen.

  2. Die Lohnerhöhungen würden zu keiner wirksamen „Nachfrageerhöhung“ zugunsten der Telekom führen.

  3. Aktionäre würden gegenüber den Mitarbeitern (trotz Dividendenerhöhungen) nicht bevorzugt.

  4. Die Betriebsergebnisse der T-Servicegesellschaften seien alle negativ (alle Gesellschaften stehen in tief roten Zahlen).

  5. Die wirtschaftliche Lage der Telekom erfordere in dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld eine maßvolle Lohnrunde 2009.

ver.di stellt dazu fest:

  • zu 1.:Die Benchmarkbetrachtungen der Telekom und deren Glaubwürdigkeit, sind ver.di und den Beschäftigten noch aus 2007 bekannt. Sie werden durch ständige Wie-derholungen nicht richtiger!

  • zu 2.:Auch für die Telekom gilt: Jede Lohnerhöhung über der Inflationsrate führt zu einer Nachfrageerhöhung!

  • zu 3.: Die Dividenden wurden 2007 um 16% und 2008 noch mal um 8,34% erhöht. Die Löhne der Beschäftigten sind in 2007/2008 nicht erhöht worden. Real sind sie u.a. durch Inflation gesunken.

  • zu 4.: Die negativen Betriebsergebnisse sind durch konzerninterne Verrechnungspreise künstlich erzeugt. Die Telekom ignoriert dabei, dass in allen T-Servicegesellschaften seit Gründung ein deutlich über Plan liegendes Ergebnis durch die Beschäftigten erarbeitet wurde.

  • Zu 5.: Die Beschäftigten haben alleine in 2007 und 2008 einen Reallohnverlust von ca. 5,1% hinnehmen müssen – alleine deshalb ist die ver.di Forderung in Höhe von 8,5% maßvoll und angemessen.

Die Arbeitgeber werden den Unmut der Beschäftigten zu spüren bekommen.

ver.di Aktionen werden vorbereitet - mitmachen!

Die Verhandlungen werden am 10. und 11.Februar fortgeführt.

Dienstag, 20. Januar 2009

walter zahlt mehr!


Einigung im Tarifkonflikt!

Am 14.01.2009 wurde bei den Tarifverhandlungen eine Einigung erzielt! Tarifvertrag muss noch vom ver.di-Bundesvorstand beschlossen werden. Das Ergebnis kommt unserer Forderung nach 7,50€ sehr nah. Es hat sich gelohnt. Weitere Informationen findest Du im Tarifinfo. Hier

Montag, 19. Januar 2009

UPDATE: ver.di-Chef Bsirske bezichtigt Telekom-Chef Obermann der Lüge

Mainz. Das ARD Politikmagazin REPORT MAINZ erhebt schwere Vorwürfe gegen Telekom-Chef René Obermann und dessen Rolle bei der Aufklärung der Bespitzelungsaffäre. Dem Fernsehmagazin liegen umfangreiche, vertrauliche und sogar streng vertrauliche Unterlagen über die konzerninterne Aufarbeitung des Skandals vor. Diese Dokumente wurden mehreren Experten zur Einschätzung vorgelegt. Im Gespräch mit REPORT MAINZ bezieht sich ver.di Chef Frank Bsirske auf eine Aussage René Obermanns vom 24. Mai 2008. Damals wurde der Skandal öffentlich und der Vorstandsvorsitzende der Telekom hatte unter anderem in der Tagesschau erklärt, dass das Unternehmen erst Ende April 2008 mit den „Vorwürfen umfänglich konfrontiert worden“ sei. Angesichts der Aktenlage bezeichnet Frank Bsirske die damalige Aussage des Telekom Chefs als Lüge: „Nach allem, was wir wissen, entspricht das nicht der Wahrheit. Nach allem was wir wissen, ist der Vorstand seit September 2007 über den Vorgang umfänglich informiert gewesen. In dieser Situation, ein halbes Jahr später zu behaupten, man hätte erst seit einem Monat von dem Vorgang Kenntnis, das ist gelogen.“ mehr

Update 21.01.09: Die Telekom wies den Vorwurf der Lüge in einer Stellungnahme "entschieden" zurück. Die Vorwürfe von "Report Mainz" könnten nicht nachvollzogen werden. Bis zum April 2008 sei die Telekom von einem Einzelsachverhalt ausgegangen, der ausschließlich einen Journalisten und ein Aufsichtsratsmitglied betroffen habe. Diese Personen hätten natürlich auch andere Gesprächspartner mit einem entsprechenden Aufkommen von Verbindungsdaten gehabt. "Diese waren aber nach damaligem Erkenntnisstand nicht Gegenstand einer gezielten Auswertung", so die Telekom.


Samstag, 17. Januar 2009

Tarifrunde hat begonnen

Verhandlungsauftakt in der Tarifrunde 2009.

Unsere Verhandlungskommission hat unsere Forderung eingebracht: 8,5% mehr Lohn, mindestens aber 220 Euro, für eine Laufzeit von 12 Monaten. Da die Telekom nach eigenen Angaben sehr gut dasteht und die Stärkung der Kaufkraft in der Krise besonders wichtig ist, gibt es keinen Grund für Zurückhaltung. Am 27. und 28. Januar werden die Verhandlungen fortgesetzt.
mehr

Dank an Stadtverwaltung und Stadträte

Betriebsräte der DTKS GmbH und Mitglieder des OV Halle haben in einem Brief an Verwaltung und Stadtrat für die Unterstützung beim Kampf um den Standort gedankt. Im letzten Amtsblatt erschien dazu ein kurzer Artikel:


In der KOMM 12/08 sind Mitglieder des OV Halle mit unserem Banner auf der Frontseite abgebildet:










Links öffnen sich in neuem Fenster