Nach fünf zähen und schwierigen Verhandlungsrunden konnte ein akzeptables Ergebnis (vorbehaltlich der Zustimmung der verantwortlichen ver.di-Gremien) erzielt werden.
Lohnerhöhungen: 3,6 % ab 1. Juni 2008 2,3 % ab 1. Juni 2009
Einmalzahlung: 650 € für die Vergütungsgruppen 1 – 4 (beurlaubte Beamte: 550 €) 550 € für die Vergütungsgruppen 5 – 8 (beurlaubte Beamte: 470 €)
zum 01.01.2009 500 € für die Vergütungsgruppen 1 – 4 (beurlaubte Beamte: 425 €) 400 € für die Vergütungsgruppen 5 – 8 (beurlaubte Beamte: 340 €)
Laufzeit des Entgelt-Tarifvertrages bis zum 31.12.2009
Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit elektronischer Kommunikation, das sind Werte, für die die Deutsche Telekom steht. Tausende von Menschen tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass trotzt vieler Auseinandersetzungen in anderen Fragen eines bisher nicht in Zweifel gezogen wurde: Dieses Unternehmen wahrt das Fernmeldegeheimnis.
Seit Montag gibt es Zweifel. Der Spiegel berichtet davon, dass deutsche Wirtschaftsjournalisten sowie Aufsichtsräte und auch Topmanager ausgespäht worden seien. Es gibt Erkenntnisse, dass es zumindest im Jahr 2005 zu missbräuchlicher Nutzung von Verbindungsdaten gekommen ist, das gibt der Konzern gegenüber der Presse zu. Ein externer "Hilfsspion" outet sich im Handelsblatt und räumt noch umfassendere Missbräuche von Telefondaten ein. Als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat ist man fassungslos. Stimmt das alles, dann hatte nun das Unternehmen, das man kontrollieren will, illegale Mittel genutzt, um Aufsichtsräte zu kontrollieren. Da rüttelt jemand verantwortungslos am Vertrauensverhältnis, das bei allem Streit in der Sache auch für die Gremien wirtschaftlicher Mitbestimmung notwendig ist. Vieles ist offen. Man fragt sich, wer ist so dummdreist zu glauben, das könnte alles verborgen bleiben? Wer ist so selbstzerstörerisch, auch nur den Verdacht zu nähren, die Persönlichkeitsrechte hätten im Telekom Konzern keinen Stellenwert mehr? Wer verantwortet Vorgänge, die geeignet sind, einen gewaltigen Reputationsschaden hervorzurufen?
Fragen über Fragen, dabei werden jetzt Fakten gebraucht, die nur eine schonungslose und schnelle Ermittlung liefern kann. Weder die Deutsche Telekom noch die potentiell Betroffenen können derartig schwerwiegende Vorwürfe im Raume stehen lassen, wie sie erhoben wurden. Deswegen ist es richtig, dass Vorstand und Aufsichtsrat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet haben und auch interne Ermittlungen durchgeführt werden. Deswegen haben die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat auch Strafanzeige gestellt.
Mit Ernst und Entschlossenheit müssen die Ermittlungen geführt werden. Sicherlich werden die möglicherweise ebenso betroffenen Wirtschaftsjournalisten das Ihre an Ermittlungsarbeit dazu beitragen, aufzudecken, was dringend aufgedeckt werden muss. Schließlich wird immer wahrscheinlicher, dass auch ihre Telefondaten ausgewertet worden sind. Eine weitere Dimension und zusätzliche Dramatik liegt in den aktuellen Vorgängen. Es geht auch um die Pressefreiheit.
Noch sollten wir nur von Behauptungen und Anhaltspunkten reden, aber ein Urteil dürfen wir uns schon erlauben: Wenn es in diesem Konzern Menschen geben sollte, die glauben, die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit beugen zu dürfen, um welches Ziel auch immer zu verfolgen, sollten wir ein gemeinsames Interesse haben, sie zu identifizieren und ihr Handeln abzustellen. Die Folgen wären sonst gravierend für ein Unternehmen, das sein Geld mit vertraulichen Informationen verdient und deren Beschäftigte sich oft krumm machen, um ein gutes Bild beim Kunden ab-zugeben.
Die Beschäftigten der Telekom haben Interesse daran, dass zügig aufgeklärt wird. Wer dazu beitragen kann, sollte es tun.